So schützt du deinen Hund vor Hitze & Erste Hilfe bei Hitzschlag
Wenn es draußen sommerlich warm ist, solltest du auf deinen Vierbeiner in seinem Fellmantel besonders aufpassen. Hunde können in der prallen Sonne oder bei körperlicher Aktivität schnell überhitzen und einen Hitzekollaps erleiden. Wie du deiner Fellnase den Sommer erträglich machst und Erste Hilfe Tipps bei einem Hitzschlag beim Hund, verraten wir dir in diesem Artikel.
Inhaltsverzeichnis:- Tipp 1: Gassirunden sorgfältig planen
- Tipp 2: Wasser, Wasser, Wasser
- Tipp 3: Vermeide körperliche Anstrengung bei deinem Hund
- Tipp 4: Lasse deinen Hund NIEMALS im Auto
- Darf man einen Hund aus dem Auto retten?
- Tipp 5: Fellpflege
- Tipp 6: Futter & Leckereien
- Hundeeis - Eis Kong
- Hundeeis - Eis am Stiel für Hunde
- Wie erkenne ich einen Hitzschlag beim Hund?
- Erste Hilfe beim Hitzschlag beim Hund
- Fazit: Die Sommertage mit Hund genießen
Heiße Sommertage: 6 Tipps, wie du deinen Hund abkühlen kannst
Während wir uns im Sommer locker und luftig kleiden, können unsere vierbeinigen Familienmitglieder ihren Pelzmantel nicht einfach ablegen. Noch dazu können Hunde nicht schwitzen, sondern müssen ihre Körpertemperatur über die Zunge und die Pfoten regulieren. Das ist belastend für den Kreislauf und ein Hitzschlag kann schnell tödlich enden. Doch mit einigen Tipps kannst du dafür sorgen, dass dein Hund im Sommer trotzdem viel Spaß hat und sich abkühlen kann.
Tipp 1: Gassirunden sorgfältig planen
An heißen Tagen solltest du mit deinem Hund zu Zeiten gehen, an denen es relativ kühl ist. Die Mittagshitze schlägt besonders Vierbeinern mit dichter Unterwolle oder Hundesenioren auf den Kreislauf. Da ist es besser, die längeren Spaziergänge auf die frühen Morgen- oder die späten Abendstunden zu verlegen.
Auch die Gassirunde selbst solltest du so auswählen, dass ihr möglichst viel im Schatten unterwegs seid. Im schattigen Wald oder entlang eines Flusses oder Sees lässt es sich besser spazieren gehen als auf offenen Feldern mit heißen Sandwegen. Auch lange Strecken auf Asphalt sind schlecht, da sich dein Vierbeiner hier die Pfoten verbrennen kann.
So testest du, ob der Boden zu heiß ist: Lege deinen Handrücken für ca. 10 Sekunden auf den Boden. Wenn es für dich zu heiß ist, kannst du davon ausgehen, dass auch die Hundepfoten verletzt werden.
Tipp 2: Wasser, Wasser, Wasser
Egal, ob zu Hause oder unterwegs - ausreichend frisches Trinkwasser ist bei heißen Temperaturen besonders wichtig. Solltest du das Gefühl haben, dass dein Vierbeiner zu wenig trinkt, kannst du versuchen, es ihm mit ein wenig Rinderbrühe schmackhafter zu machen. Auch unterwegs solltest du eine Flasche Wasser und einen kleinen, faltbaren Trinknapf dabeihaben. So kannst du zwischendurch eine Pause einlegen und dein Hund kann sich erfrischen.
Am besten sind natürlich Ausflüge an den Strand, See oder einen kühlen Fluss. Sucht euch ein schattiges Plätzchen und der Wasserspaß kann beginnen. Aber Vorsicht: Auch wenn dein Hund eine echte Wasserratte ist, solltet ihr es mit Schwimmen nicht übertreiben. Zu viel schwimmen kann bei Hunden zu einer sehr schmerzhaften Wasserrute führen. Dabei kommt es zu einer Entzündung am Rutenansatz, die meist mit einem Tierarztbesuch und der Verabreichung von Schmerzmitteln verbunden ist.
Tipp 3: Vermeide körperliche Anstrengung bei deinem Hund
Ähnlich wie bei uns Menschen leidet auch der Kreislauf unserer Hunde unter den heißen Temperaturen. Ab ca. 20°C solltest du Radfahren, Hundesport und andere anstrengende Aktivitäten vermeiden. Ausgiebiger Sport führt dazu, dass die Körpertemperatur beim Hund steigt. Kann er diese durch Hecheln nicht mehr regulieren, kann es zu einem Hitzschlag führen. Ein Hitzschlag kann beim Hund schnell tödlich enden.
Sorge dafür, dass dein Vierbeiner kühle Rückzugsorte hat, z.B. einen Platz auf kühlen Fliesen. Auch Kühlmatten oder feuchte Handtücher können helfen. Allerdings solltest du deinen Hund nicht damit einwickeln, sondern diese so platzieren, dass er selbst entscheiden kann, ob er sich darauflegt.
Tipp 4: Lass deinen Hund NIEMALS im Auto
Jedes Jahr aufs Neue hört man Geschichten von Hunden, die im Sommer nur wenige Minuten im Auto warten sollten und qualvoll verendet sind. Denn das Innere des Autos heizt sich bei Temperaturen ab 20°C sehr schnell auf, auch wenn die Fenster offen sind oder es im Schatten steht. Bei geschlossenen Fenstern geht es noch schneller. Diese Tabelle zeigt die Hitzeentwicklung im Auto an. Für Hunde wird es bereits ab 30°C gefährlich.
Temperaturentwicklung im Auto nach
| Außentemperatur | 5 Minuten | 10 Minuten | 30 Minuten | 60 Minuten |
|---|---|---|---|---|
| 20°C | 24°C | 27°C | 36°C | 46°C |
| 22°C | 26°C | 29°C | 38°C | 48°C |
| 24°C | 28°C | 31°C | 40°C | 50°C |
| 26°C | 30°C | 33°C | 42°C | 52°C |
| 28°C | 32°C | 35°C | 44°C | 54°C |
| 30°C | 34°C | 37°C | 46°C | 56°C |
| 32°C | 36°C | 39°C | 48°C | 58°C |
| 34°C | 38°C | 41°C | 50°C | 60°C |
| 36°C | 40°C | 43°C | 52°C | 62°C |
Darf man einen Hund aus dem Auto retten?
Siehst du im Sommer einen Hund, der im Auto eingesperrt ist, solltest du zunächst versuchen, den Besitzer zu finden. Ist dieser nicht auffindbar oder geht es dem Hund bereits sichtlich schlecht, dann rufe die Polizei. Diese muss den Hund auf jeden Fall aus der Gefahrenlage befreien.
Wenn sich der Hund jedoch bereits in Lebensgefahr befindet, zählt jede Sekunde. Dann liegt es an dir zu entscheiden, ob du die Autoscheibe einschlagen und den Hund befreien kannst. Möglicherweise wirst du dann wegen Sachbeschädigung angezeigt, allerdings kann auch der Besitzer wegen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz strafrechtlich belangt werden. Nach §8 Abs. 2 Nummer 3 der Tierschutz-Hundeverordnung muss der Besitzer u.a. für angemessene Lufttemperaturen sorgen, wenn ein Hund alleine im Auto bleibt. Tut er das nicht und der Hund stirbt, kann er mit einer mehrjährigen Haftstrafe wegen Tierquälerei rechnen.
Tipp 5: Fellpflege
Du kannst deiner Fellnase die heißen Tage etwas angenehmer machen, indem du sie täglich bürstest. So entfernst du lose Haare, regst die Durchblutung der Haut an und sorgst dafür, dass wieder mehr Luft an die Haut gelangen kann. Gerade langhaarige Rassen sollten täglich gebürstet werden. Sonst kann sich das Fell verfilzen und zu Hitzestau führen. Manche Rassen können auch geschoren werden, damit es im Sommer nicht zu heiß unter dem Pelz wird.
Hunde mit vielen Falten, z.B. Bordeauxdogge oder Shar Peis benötigen im Sommer besondere Pflege. Schmutz und Feuchtigkeit in den Falten können zur Entwicklung von Hot Spots bzw. Entzündungen führen, die sehr unangenehm für die Vierbeiner sind. Am besten wischst du täglich mit einem feuchten Tuch mit klarem Wasser vorsichtig die Falten aus und lässt sie trocknen.
Tipp 6: Futter und Leckereien
Wenn es draußen heiß ist, kann es eine gute Idee sein, die Tagesration deines Vierbeiners auf mehrere kleine Portionen am Tag zu verteilen. Das belastet die Verdauung weniger und auch der Kreislauf profitiert davon. Übrigens lohnt es sich auch, einen Blick auf das Gewicht deines Hundes zu werfen. Viele Fellnasen benötigen im Sommer weniger Kalorien. Solltest du also feststellen, dass dein Hund an Gewicht zulegt, kannst du seine Rationen etwas reduzieren.
Hundeeis ist die perfekte Abkühlung
Die meisten Vierbeiner lieben eine erfrischende Abkühlung mit einem Eis. Durch das Lecken an der kalten Masse kühlt der Körper zwischendurch mal etwas runter. Eis für uns Menschen ist für Hunde jedoch ungesund, deshalb solltest du darauf lieber verzichten. Das ist aber nicht schlimm, denn Hundeeis lässt sich ganz einfach selbst zubereiten. Wir haben zwei Rezepte für dich:
Eis-Kong
Nimm einen Kong oder ein anderes Hundespielzeug, das man mit Futter füllen kann. Bei der Füllung kannst du kreativ werden und alle möglichen Zutaten, die für Hunde gesund sind, miteinander vermischen. Als Basis nimmst du Naturjoghurt, Quark oder Wasser/Brühe. Dann kannst du verschiedenes Obst oder Gemüse dazu geben und alles in die Form füllen. Achte aber darauf, dass du Obst und Gemüse nutzt, welches Hunde essen dürfen. Alles dazu erfährst du in diesem Artikel. Du kannst auch ein paar Brocken Leckerlis, wie z.B. die Trainingswürfel von Snackies dazu geben.
Die Spielzeuge dann mit etwas Klarsichtfolie umwickeln, damit nichts auslaufen kann und für 2-3 Stunden in den Gefrierschrank. Guten Appetit!
Eis am Stiel für Hunde
Für diese kalte Leckerei benötigst du Eisformen oder leere Joghurtbecher und ähnliche Zutaten wie beim Eis-Kong. Das Schöne an Hundeeis ist, dass du viele Zutaten nutzen kannst, die du ohnehin zu Hause hast. Etwas Naturjoghurt, ein paar Leckerlis oder Obst und schon ist es eine leckere und gesunde Beschäftigung an heißen Tagen. Für Eis am Stiel steckst du einfach einen Stick oder Streifen in die Mitte und nach 2-3 Stunden im Gefrierfach ist das Eis fertig.
Wie erkenne ich einen Hitzschlag beim Hund?
Ein Hitzschlag beim Hund ist generell lebensgefährlich und sollte so schnell wie möglich erkannt und behandelt werden. Diese Anzeichen weisen darauf hin, dass dein Hund überhitzt sein könnte:
- starkes Hecheln, hohe Atemfrequenz
- erhöhter Puls, Herzrasen
- Unruhe, Apathie
- Koordinationsschwierigkeiten, z.B. Taumeln
- glasiger Blick, Bewusstlosigkeit
- erhöhter Speichelfluss, Durchfall, Erbrechen, Krampfanfälle
- Fieber (mehr als 39°C)
- trockene und blasse bis bläuliche Schleimhäute
Erste Hilfe beim Hitzschlag beim Hund
Wenn dein Hund einen Hitzschlag erleidet, ist es wichtig, dass du schnell reagierst und mit ihm zum Tierarzt fährst. Allerdings solltest du bereits vorher damit beginnen, die Körpertemperatur zu senken. Das darf jedoch nicht zu schnell passieren, da er sonst einen Kreislaufkollaps bekommen könnte. Es ist wichtig, dass du die Körpertemperatur deines Vierbeiners dabei genau im Blick behältst.
Hier kurz und knapp die wichtigsten Erste Hilfe Maßnahmen, die du einleiten kannst, bevor du dich auf den Weg zum Tierarzt machst.
- Bringe deinen Hund sofort an einen kühlen Ort und beginne damit, die Pfoten zu kühlen. Das kannst du mit lauwarmem Wasser und einem Handtuch machen. Bitte kein eiskaltes Wasser verwenden, da es sonst zu einem Kreislaufkollaps kommen kann.
- Wenn der Hund ansprechbar ist, biete ihm Wasser an uns versuche, ihn zum Trinken zu animieren.
- Benetze das Fell langsam mit lauwarmem bis leicht kühlem Wasser. Du kannst auch Eispacks in Tücher wickeln und diese vorsichtig an den Achseln und im Lendenbereich zum Kühlen auflegen.
- Auch ein Ventilator oder die Lüftung kann helfen. Allerdings solltest du den Hund nie direkt anpusten.
- Rufe beim Tierarzt bzw. in der Tierklinik an, bevor du dich auf den Weg machst, damit sie dort alles für den akuten Notfall vorbereiten können.
- Miss zwischendurch immer wieder rektal die Körpertemperatur und höre mit dem Kühlen auf, wenn diese bei 39,4°C liegt.
Fazit: Die Sommertage mit Hund genießen
Der Sommer steckt voller gemeinsamer Erlebnisse mit deinem Hund. Ob Ausflug an den Hundestrand, die Fahrt in den Urlaub oder ein Sonnenaufgang auf den Feldern. Mit ein paar Tipps sorgst du dafür, dass dein pelziges Familienmitglied auch bei heißen Temperaturen ein kühles Köpfchen bewahrt. Wir wünschen euch wundervolle Sommertage!